Wissensplattform

A


    Das Wort “Ayurveda” kommt aus dem Sanskrit und bedeutet so viel wie "Das Wissen vom langen Leben". Dahinter verbirgt sich eine traditionelle, indische Medizin, die als Wissenschaft bzw. Heilkunst weit mehr als 2500 Jahre alt ist. Eine Besonderheit des Ayurveda ist die universelle Betrachtung von Glück und Leid, Gesundheit und Krankheit sowie des ganzen Lebens.

    Ayurveda ist vergleichbar mit einem Pendel. Alle Menschen sind wie ein Pendel aus den natürlichen Ressourcen des Universums geschaffen. Schwingt das Pendel ruhig in der Mitte, fühlt man sich gesund und beschwerdefrei. Sobald das Pendel zu einer Seite ausschlägt, kommt es zu Dysbalancen und somit zu körperlichen oder psychischen Beschwerden. Durch Ayurveda lässt sich erkennen, wie man das Pendel in Bezug auf Körper, Geist und Seele wieder in Balance bringen kann.

    "Je besser du in Balance bist, desto mehr spürst du, was dir gut tut." (Rosenberg Ayurveda Akademie)

    Aus ayurvedischer Sicht besteht alles im Universum aus fünf Elementen: Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther

    Beim Menschen findet man diese Elemente in den drei Konstitutionstypen, den sogenannten Doshas: Kapha, Pitta und Vata. "Gesund zu sein" heißt im Ayurveda, im inneren Gleichgewicht mit den Doshas zu sein. Krankheiten entstehen durch eine Dysbalance der körperlichen und geistigen Konstitutionskräfte.

    Finde heraus, welcher Konstitutionstyp du bist: Zum Dosha Test

     

B


    Prinzipiell gilt: Bewegung ist Trumpf. Sollte der Patient also – und sei es nur für kurze Zeit – in der Lage sein, das Bett zu verlassen, dann solltest Du darauf achten, dies so lange wie möglich zu fördern und zu unterstützen. Das hält beweglich, bringt Abwechslung in den Alltag und erleichtert auch den Umgang mit dem Patienten.

    Sollte der Zustand des Patienten es nicht mehr erlauben, dass er oder sie das Bett verlässt, dann ist es notwendig, regelmäßige Lageveränderung durchzuführen, um Wundbildung, Druckstellen und Schmerzen zu vermeiden.

    In der seitlichen Position eine Decke oder ein Kissen in den Rücken sowie eins unter das oben liegende Bein legen. Auch ein zusätzliches Kissen für den oberen Arm kann bequem sein. Wichtig ist, dass Du dich regelmäßig erkundigst, ob die Position für den Patienten noch bequem ist, dann kann er 1-2 Stunden auf einer Seite liegen. Achte dabei auch darauf, dass Kleidung und Laken faltenfrei sind.

    Bitte verwende keine Wolldecken. Besonders bei Patienten mit empfindlicher Haut oder gar Wunden führen Wolldecken zu ernsthaften Hautirritationen und Schmerzen.

    Sollte das Verlassen des Bettes gar nicht mehr möglich sein, achte darauf, die Umgebung des Patienten so zu gestalten, dass er oder sie verschiedene Eindrücke wahrnehmen kann: Aus dem Fenster schauen, die Geräusche des Hauses hören, Musik oder Zeitschriften in der Nähe oder die liebsten Erinnerungsstücke in Sichtweite können die Stimmung schon deutlich heben.

    Inzwischen gibt es zahlreiche Hilfsmittel, die den Alltag erheblich erleichtern. Spreche dazu gerne mit einem Pflegedienst, der Dir genau sagen kann, was Dir zusteht und wie Du an die Hilfen kommst.

    Regelmäßige Bewegung ist nicht mehr selbstverständlich. In der heutigen Zeit geht alles wie von selbst. Der technische Fortschritt führt dazu, dass wir Menschen bei der täglichen Arbeit einen minimalen Bewegungsaufwand haben und unsere Muskelkraft kaum benötigen. Ganz anders als vor mehr als 100 Jahren, als der Mensch mit seiner Muskelkraft bis zu 90 % am sogenannten Gesamtenergieaufkommen beteiligt war.

    Der technische Fortschritt verleitet uns dazu, bequem zu werden. Laut WHO bewegen sich jeder 4. Erwachsene und 80% der Kinder zu selten (Quelle: FOCUS-GESUNDHEITS 03/2021, S.7). Doch der Körper ist für Bewegung gemacht und nicht zum Sitzen. Bequemlichkeit birgt Gefahren für den Körper. Ohne regelmäßige Bewegung werden Tätigkeiten immer anstrengender und wir müssen uns mehr ausruhen.

    Regelmäßige Bewegung ist immens wichtig für den Erhalt unseres Körpers. Hier einige positive Auswirkungen:

    • Je mehr wir uns aktiv bewegen, umso größer wird die Leistungsfähigkeit
    • Gestärkte Muskeln und trainiertes Bindegewebe schützen die Wirbelsäule
    • Körperliche Auslastung fördert einen gesunden Schlaf und wir sind insgesamt fitter

    Empfehlungen der WHO (Quelle: WHO, 2020):

    • 2,5 - 5 Stunden Aktivität pro Woche (moderate bis hohe Intensität)
    • 2 Tage Krafttraining pro Woche
    • 40 Minuten intensive Bewegung am Tag gleichen 10 Stunden sitzende Tätigkeit aus
    • 60 Minuten sollten Kinder am Tag toben und richtig ins Schwitzen kommen

    Ein stabiler Blutzuckerspiegel bringt viele Vorteile mit sich. Hier sind einige davon:

    • Du hast ein höheres Energielevel und bist weniger müde
    • Du kannst dich besser konzentrieren
    • Dein Stoffwechsel wird angeheizt, sodass deine Fettverbrennung effektiver arbeiten kann
    • Du verringerst das Risiko für chronische Krankheiten, wie z.B. Alzheimer

    Schwankungen des Blutzuckerspiegels im Tagesverlauf sind völlig normal. Wichtig ist nur, dass diese nicht zu stark schwanken und die sogenannten Blutzuckerspitzen möglichst flach ausfallen.

    3 Tipps, wie du deinen Blutzuckerspiegel positiv beeinflussen kannst:

    • Bewegung nach dem Essen: Ein Spaziergang nach dem Essen bewirkt, dass deine Muskeln die überschüssige Glukose aufnehmen, anstatt sie in den Blutkreislauf zu befördern.
    • Gemüse als Vorspeise: Snacke beim Kochen einfach schon etwas Gemüse. Dadurch nimmst du die blutzuckerstabilisierenden Ballaststoffe zu dir und hast außerdem noch eine gute Portion Vitamine.
    • Süßigkeiten direkt nach der Hauptmahlzeit lassen den Blutzuckerspiegel nicht so stark ansteigen wie wenn man zwischendurch Süßes zu sich nimmt.

C


    Beim Club der Kochmützen handelt es sich um eine Kooperation mit der Grundschule an der Salz, bei der die Rehakliniken der Stadt Bad Soden als Klassen-Patenschaft regelmäßige Ernährungskurse veranstalten.

    Zweimal im Jahr besuchen die Kinder "ihre" Klinik zum Kochen, Backen und (Wissens-)Hunger stillen.

    Die Kinder werden spielerisch an ausgewählte Lebensmittel, deren Herkunft, Besonderheiten und Einsatzmöglichkeiten herangeführt und dürfen danach selbst den Kochlöffel schwingen.

    Du bist Lehrkraft und hast Interesse, mit deiner Schule bzw. Klasse an diesem Programm teilzunehmen? Dann melde dich unter info@nfg-mkk.de.

E


    Wusstest du, was wirklich hilft bei einer Erkältung? Gerade in der kalten Jahreszeit haben wir mit zahlreichen Viren und Bakterien zu kämpfen, die uns außer Gefecht setzen und uns mit Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Schnupfen und Husten außer Gefecht setzen.

    Neben unzähligen Mitteln aus der Apotheke gibt es ein paar einfache Tricks, mit denen du deine Erkältung schnell wieder loswirst.

    • Viel trinken: Im Kampf gegen die Erkältung braucht der Körper viel Flüssigkeit. Neben Wasser oder Tee ist vor allem Ingwerwurzel kleingeschnitten, mit heißem Wasser übergossen, mit Zitrone und einem Teelöffel Honig sehr wirkungsvoll.
    • Rotlicht: Vor allem bei Schnupfen, Husten und Kopfschmerzen kann eine Rotlichtbestrahlung auf das Gesicht oder den Brustbereich hilfreich sein, da die Wärme den festsitzenden Schleim löst und die Wärme zusätzlich gut tut. Empfohlen wird eine Dauer von ca. 5-10 Minuten.
    • Warme Fußbäder: Vor dem Schlafengehen ein warmes Fußbad kann den Kopf freimachen. Dazu einfach die Füße für 5-10 Minuten in warmes Wasser stellen, dann abtrocknen und direkt ins Bett legen. Mit den warmen Füßen schläft man garantiert direkt ein.

F


    Faszien nennt man die Bindegewebsstruktur, die unsere Muskeln und Gelenke umhüllt. Jeder, der ein Stück Fleisch zubereitet hat, kennt es als weiße Haut, die man abzieht. Früher dachte man, dass dieses Gewebe allein dem Schutz und Zusammenhalt des Muskels dient. In der Therapie ahnte man, dass mehr dahinter stecken musste, gab es doch schon vor 20 Jahren die gute alte Bindegewebsmassage. Der medizinische Nutzen sowie die Funktion wurden erstmals 2007 auf einem Fachkongress für Ärzte vorgestellt und diskutiert. Seitdem hat sich viel in der Therapie, aber auch Prävention getan.

     

    Schmerz lass nach

    Faszien sind ein aus Kollagen bestehendes Fasergeflecht, das mit hochempfindlichen Messfühlern bestückt ist. Sie messen Druck, Zug, Temperatur, Schmerz und Vibration. Hast du also Schmerzen im Knie oder der Hüfte, dann tut dir nicht das Gelenk weh – das hat gar keine Schmerzrezeptoren. Du spürst das Fasziengewebe, welches das Gelenk umgibt.

    „Ist die Faszie verkürzt, etwa durch eine Fehlhaltung, reibt diese am Gelenk. So kann z.B. Arthrose entstehen.“, berichtet Stefan Cryns, Physiotherapeut und Leiter des AktiVita. „Halten wir unsere Faszien entspannt, bleiben wir auch im Alter beweglich. Aber: Faszien kann man nicht in der Hängematte entspannen.“

     

    Schön geschmeidig bleiben

    Wer seine Faszien entspannt und beweglich hält, bleibt selbst entspannt und beweglich. Entspannung hört sich erstmal gut an. Und wir kennen es von einer schönen Massage oder therapeutischen Behandlung: Der Therapeut übt Druck auf eine verspannte Stelle aus, die Verspannung löst sich und der Schmerz ist weg. Die Faszien(-knoten) werden entspannt und dadurch der Druck von Gelenk und Muskel genommen. Dieser Effekt bleibt allerdings ohne kontinuierliches „Langziehen“ der Faszien eben nur das: ein Effekt.

    „Unser Ziel muss es sein, Faszien zu trainieren, um beweglich und schmerzfrei zu bleiben – am besten in Kombination mit einer akuten Physiotherapie.“, sagt Stefan Cryns. Um Faszien jedoch zu entspannen, müssen wir unsere Muskeln anspannen. Muskeltraining heißt das Zauberwort. Die Faszie merkt, dass sie mal nicht arbeiten muss, um alles in Form zu halten, und kann im wahrsten Sinne des Wortes mal loslassen.

     

    Stress will auch noch mitreden

    Doch nicht nur Bewegungsmangel ist ein Auslöser für Verspannungen. Es klingt fast schon hohl, denn wir alle haben es schon 1.000 Mal gehört, aber es ändert nun mal nichts an der Tatsache: Stress führt zu Verspannungen. Die ausgeschütteten Stresshormone sorgen dafür, dass unsere Faszien sich anspannen. Und das hat sogar einen guten Grund: Mussten unsere Vorfahren in der Steinzeit vor Gefahren fliehen, kämpfen oder jagen, war ein angespannter Körper durchaus von Vorteil. Durch die daraus folgende Bewegung wurden die Stresshormone allerdings wieder abgebaut. Wer heute vor seinem PC Stress hat, baut die entsprechenden Hormone im Sitzen sicher nicht ab. Die gute Nachricht ist aber: Der Prozess funktioniert auch andersherum. Haben wir schön entspannte Faszien, können wir mit Stress viel besser umgehen.

    „Ein super Faszientraining ist etwa Yoga. Es ist sehr anstrengend, aber danach fühlen wir uns einfach besser, da die entspannten Faszien wiederum für die Ausschüttung von Entspannungshormonen sorgen.“, weiß Stefan Cryns. „Im AktiVita gibt es die „Five“-Übungsgeräte, die sozusagen Yoga mit Geräten sind. Manchen Menschen fällt es leichter, sich auf eine Übung mit einem Gerät einzulassen. Um den Körper beweglich und schmerzfrei zu halten, müssen wir wissen, wann wir was machen müssen. Das ist eines der Grundkonzepte unseres Gesundheitsstudios – ebenso wie die direkte Zusammenarbeit mit den Kollegen vom PhysioVitaMed in Bad Soden-Salmünster.“

    Für weitere Informationen zum Thema Faszien und deren Training, wende dich gerne an das AktiVita.

    Bad Soden-Salmünster: 0 60 56 - 9 12 99 99

    Bad Orb: 0 60 52 - 22 04

    Wächtersbach: 0 60 53 - 15 17

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    Wie viel Energie benötigen wir pro Tag?

    Die Faustregel für einen erwachsenen Menschen beträgt:

    • Körpergewicht in kg x 30 kcal = Energiebedarf bei leichter körperlicher Tätigkeit pro Tag
    • Beispiel: 75 kg x 30 kcal = 2.250 kcal pro Tag, um das Gewicht zu halten.

     

    Fett ist nicht gleich Fett

    Um nachhaltig zuzunehmen, ist es nicht nur wichtig, kalorienhaltige Lebensmittel zu essen. Man sollte auch auf die Wertigkeit achten. Das heißt, jeden Tag nur Chips und Schokolade kann nicht die Lösung sein. Hier einige Tipps zur fetthaltigen und gleichzeitig gesunden Ernährung:

    • Keine Light-Produkte, magere oder kcal-reduzierte Lebensmittel einkaufen
    • Besser 5-6 kleinere Mahlzeiten einhalten
    • Pflanzenöle reichlich verwenden, auch zum Anreichern von Speisen wie Suppen, Puddings usw.
    • Samen und Nüsse, Studentenfutter als Snack tagsüber einsetzen
    • Kalorienreiche Getränke nutzen, z. B. Kakao, Cappuccino mit Sahne, Smoothies mit Öl, Malzbier
    • Trink- oder Sondernahrung zusätzlich verwenden (Fortimel, Fresubin u.a.)
    • Nährstoffpulver, wie z. B. Eiweißpulver den Mahlzeiten zusetzen

    Manchmal scheitert das Essen schlicht an keinem oder zu wenig Appetit. Auch hier gibt es ein paar Tricks, diese Situation zu umgehen:

    • Nicht zu viel während der Mahlzeiten trinken
    • Alle 2-3 Stunden eine kleine Mahlzeit essen
    • Essensgerüche vermeiden
    • Immer die Dinge essen, auf die du Lust hast
    • Appetitanregende Getränke wie z. B. Tomatensaft oder Pepsinwein etwa 10 Minuten vor dem Essen trinken
    • Frische Kräuter verwenden, denn diese enthalten appetitanregende ätherische Öle

H


    Unsere Haut ist ein lebenswichtiges Organ, das die Gewebe gegen mechanische, chemische und physikalische Schädigungen von außen schützt. Gleichzeitig reguliert sie beim Schwitzen über Verdunstungskälte die Körpertemperatur. Mit ihren zahlreichen Rezeptoren ist die Haut auch unser größtes Sinnesorgan.

    Eine ausgewogene Ernährung liefert alle für die Widerstandsfähigkeit der Haut wichtigen Nährstoffe. Dazu gehören vor allem:

    Fettlösliche Vitamine

    Vitamin A und seine Vorstufen, die Carotinoide, sind lebenswichtig für eine normale Haut- und Schleimhautbildung und deren Funktion. Die reichhaltigste Vitamin A- Quelle ist Leber. Auch Butter enthält viel Vitamin A. So können Sie schon mit einem Leberwurstbrot einen großen Teil des täglichen Vitamin A – Bedarfs decken. Besonders reich an Carotinoiden sind Gemüsesorten in kräftigen Farben wie Karotten, Spinat und Rote Beete. Für den menschlichen Organismus sind diese Vitamine aber nur verwertbar, wenn sie in Verbindung mit Öl oder Fett zugeführt werden. Eine Portion geraspelte Möhren mit Rapsöl als Vorspeise schmeckt gut und liefert zusätzlich Vitamin E.

    Vitamin E schützt Vitamin A, Carotinoide und Zellwände vor der Zerstörung durch freie Radikale, z.B. aggressive Sauerstoffverbindungen. Diese entstehen unter anderem durch Sonnenbestrahlung der Haut.

    Wasserlösliche Vitamine können vom Körper nicht gespeichert werden. Wir müssen sie deswegen regelmäßig mit der Nahrung zuführen. Für die Gesundheit der Haut sind vor allem die folgenden Vertreter bedeutend:

    Vitamin B2 (Riboflavin) spielt im Stoffwechsel für Haut, Haare und Nägel eine wichtige Rolle. Mangelzustände zeigen sich an den Schleimhäuten durch Entzündungen.

    Vitamin B5 (Pantothensäure) wird zur physiologischen Erneuerung der Hautoberfläche, während der Wundheilung sowie für das Wachstum und die Pigmentierung der Haare benötigt. Weiterhin spielt es auch bei der Bildung von Bindegewebe und Knorpel und dem Schleimhautschutz eine wichtige Rolle. Ein Glas Vollmilch oder Molke liefern einen Großteil der Vitamine B2 und  5. Besonders gute Vitamin B–Lieferanten sind Vollkornprodukte.

    Vitamin H (Biotin) ist Bestandteil vieler Enzyme, die im Zellstoffwechsel von Haut und Haaren zentrale Aufgaben übernehmen. Es kommt in Eigelb, Nüssen, Sojabohnen und Haferflocken vor.

    Vitamin C unterstützt die Bildung von Kollagenfasern und beeinflusst damit die Wundheilung und die Elastizität der Haut. Als Radikalfänger hat es u.a. die Aufgabe, biologische Wirkstoffe vor der Oxidation zu schützen. Den Vitamin  C–Bedarf kann man sowohl durch Obst als auch Gemüse decken. Dazu reichen 50g Paprika oder Brokkoli oder eine Portion Erdbeeren zum Nachtisch.

    Spurenelemente

    Kupfer ist an der Verflechtung der beiden tragenden Bindegewebseiweiße Kollagen und Elastin beteiligt. Sie sind für die Struktur und Elastizität von Bändern und Blutgefäßen verantwortlich. Außerdem stabilisiert es die Strukturen der Zellmembranen. Die Hälfte des Zinkbedarfs decken Sie schon durch 100g Rinderschmorbraten. Aber auch das Frühstücksei und eine Scheibe Butterkäse enthalten viel Zink.

     

    Nahrungsmittel für eine schöne Haut

    Pumpernickel
    Das dunkle Brot ist ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei ist es so gesund. Pumpernickel wird aus Sauerteig hergestellt und das volle Korn schonend behandelt, so dass es besonders verträglich ist. Es beinhaltet viele B-Vitamine und die wichtigen Schönheitsmineralien Kalium, Magnesium, Eisen und Selen.

    Dinkel
    Der hohe Anteil an Kieselsäure in Dinkel ist gut für Haut und Haare. Außerdem enthält das Getreide mehr Vitamine und Mineralstoffe als Weizen.

    Walnuss
    Nüsse enthalten eine ideale Kombination aus Calcium, Kalium, Magnesium, Zink und Eisen, sowie das Zellschutzvitamin E. Besonders wichtig ist die Pantothensäure – sie sorgt für eine glatte Haut.

    Sonnenblumenöl
    Für die Haut ist Linolsäure wichtig, ein Mangel führt zu rauen oder geröteten Stellen. Viel Linolsäure enthält Sonnenblumenöl, aber auch Maiskeim- oder Distelöl. Der hohe Anteil an Vitamin E beugt Hauterkrankungen vor und hat einen festigenden Effekt auf das Bindegewebe.

    Möhren
    Sie enthalten besonders viel Betacarotin, der Vorstufe des Vitamin A. Es sorgt für eine reibungslose Funktion von Haut und Schleimhaut.

    Meerrettich
    Die scharfe Wurzel ist ein natürliches Antibiotikum. Meerrettich enthält Senföle, die die Durchblutung der Haut fördern und praktisch von innen desinfizierend wirken. Am besten frisch verwenden.

    Kiwi
    Eine einzige große Kiwi deckt schon den Tagesbedarf an Vitamin C. Ein Mangel beeinträchtigt die Wundheilung und das Immunsystem.

    Buttermilch
    Milch und Milchprodukte  sind generell gut für die Haut. Dafür sorgt ein hoher Anteil an Calcium und Vitamin B12. Buttermilch ist dabei noch besonders fettarm.

    Schönheitstipp: ein Buttermilchbad. Es hat einen beruhigenden und glättenden Effekt auf die Haut. Dafür einfach 2 Liter Buttermilch in eine Badewanne geben, warmes Wasser dazu laufen lassen und das angenehme Bad für 15–20 Minuten genießen. Danach nicht duschen, sondern in Handtücher gewickelt noch ein wenig ruhen.

    Fettarmes Fleisch
    Ein mageres Steak verhindert aufgesprungene Lippen und Mundwinkel sowie allgemein zu trockene Haut. Hühner- und Schweinefleisch sorgen durch den hohen Anteil an Vitamin B6 für einen optimalen Eiweißstoffwechsel und verhindern so Entzündungen im Nasen-Augen- und Mundbereich.

    Vegetarische Alternative zum Vitamin B2 und Zink sind Milch, Weizenkeime und Vollkornprodukte. Zum Vitamin B6: Kohl, grüne Bohnen, Kartoffeln und Linsen.

    Mineralwasser
    Eine ausreichende Flüssigkeit ist für den Stoffwechsel der Haut besonders wichtig. Je älter der Mensch, desto mehr trocknet die Haut aus. Wasser stützt die Zellen, transportiert die Nährstoffe und fördert die Konzentration. Anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit sollten es schon sein, am besten in Form von Mineralwasser, Tee und stark verdünnter Fruchtsaftschorle.

     

    Anti-Aging-Cocktail

    • 250 ml frisch gepresster Orangensaft
    • 125 ml Möhrensaft
    • 125 ml Rote Bete Saft
    • 2 TL Weizenkeimöl

    Der Text wurde zusammengestellt von den Diätassistentinnen der Knappschafts-Klinik Bad Soden-Salmünster

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    Bei akuter, schwerer Atemnot sollte man nicht zögern, sondern unmittelbar einen Arzt aufsuchen. Selbst in jungen Jahren kann die Diagnose eine Lungenembolie sein: Und die ist lebensgefährlich. In diesem Beitrag gibt Lungenfachärztin Dr. Andrea Weiler von Hausärzte MKK hilfreiche Tipps, wie sich eine Embolie erkennen lässt – und wie man richtig handelt.

    Martin R. (Name geändert) ist 60 Jahre alt, sehr aktiv, sportlich und hat keinerlei Vorerkrankungen. Seit Tagen allerdings klagt er über akute, schwere Luftnot. Sein Hausarzt hat ihm deshalb geraten, sich von einem Spezialisten untersuchen zu lassen. Das ist aber gar nicht so einfach. Der Grund: In der Region gibt es kaum Lungenfachärzte – einen Termin bekommt man mitunter erst Monate später.

    „Diese Zeit hat der Patient unter Umständen aber nicht mehr“, sagt Pulmologin Dr. Andrea Weiler von Hausärzte MKK: „Plötzlich auftretende Atemnot sollte immer sofort gecheckt werden.“

    Deshalb bekommt Martin R. schon am Folgetag einen Termin bei Hausärzte MKK in der Praxis in Bad Soden-Salmünster. Die Untersuchungen erhärten den Verdacht, der sich im Krankenhaus schließlich bestätigt: Der Mann hat eine zentrale und beidseitige Lungenembolie. Im Körper hat sich in der Wade ein Blutgerinnsel gebildet, das über die Blutbahn in die Lunge gelangte und dort die Hauptarterie verstopft hat. „Das bedeutet akute Lebensgefahr“, sagt Dr. Andrea Weiler. „Der Patient hatte schon beim Sprechen Luftnot. Er hätte innerhalb der nächsten Tage sterben können.“

    Das sei natürlich ein extremer Fall, betont die Pulmologin von Hausärzte MKK. „Die Ausprägungen einer Lungenembolie können sehr unterschiedlich sein. Im schlimmsten Fall kippt man sofort tot um, ohne vorher irgendwelche Anzeichen gespürt zu haben.“ Manche Menschen hingegen merkten erst einige Zeit später, dass sie überhaupt eine Lungenembolie hatten. Welche Symptome auf eine Lungenembolie hindeuten, steht unter diesem Artikel.

    Dabei sind nicht nur Personen ab einem Alter von 50 Jahren potenziell gefährdet. Nach längeren Reisen, nach Operationen oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente kann es ebenfalls zu einer Thrombose kommen – die wiederum zu einer Embolie führen kann. Dabei ist es egal, wie alt man ist. „Auslöser kann zum Beispiel auch eine vermeintlich überstandene Corona-Infektion sein“, sagt Dr. Weiler. Risikogruppe für eine Lungenembolie in jungen Jahren seien übrigens weibliche Patienten, die die Pille nehmen und rauchen. Ebenfalls gefährdet sind übergewichtige Menschen.

    Die Empfehlung der Lungenfachärztin lautet deshalb: „Bei nicht eindeutigen Anzeichen sollten sich die Menschen immer untersuchen lassen – entweder von ihrem Hausarzt oder direkt vom Lungenspezialisten.“ 

    Hausärzte MKK ist eine überörtliche Gemeinschaftspraxis mit Standorten in Schlüchtern, Bad Soden-Salmünster, Langenselbold und Schöneck. Die Praxis in Schlüchtern bietet eine Diabetologie, die in Langenselbold ist Lehrpraxis, und in Bad Soden-Salmünster ist die Pulmologie angesiedelt. Termine mit Dr. Andrea Weiler gibt es innerhalb weniger Tage. Sie können telefonisch, aber auch ganz einfach hier online vereinbart werden. Das Angebot gilt für Privat- und Kassenpatienten, für Letztere als Selbstzahler.

     

    Mögliche Symptome für eine Lungenembolie:

    • Plötzlich auftretende Luftnot
    • Stechen im Brustkorb
    • Pfeifende Atemgeräusche
    • Blutiger Auswurf
    • Anzeichen einer Thrombose, wie zum Beispiel unterschiedlich dicke Waden

    Pulmologische Leistungen bei Hausärzte MKK:

    • Erweiterte Lungenfunktionsuntersuchung
    • Messung der Diffusionskapazität
    • Blutgas-Analyse
    • Testung der Indikatoren zur O2-Therapie
    • Schlafapnoe-Screening
    • Allergie-Testung
    • Betreuung bei Long-Covid-Symptom

M


    Unter Menopause, auch Wechseljahre genannt, versteht man den Zeitpunkt der hormonellen Umstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase einer Frau, in der die letzte Menstruation eintritt, vorausgesetzt es werden keine Hormone eingenommen und die Gebärmutter wurde nicht entfernt. Die Menopause dauert über einen längeren Zeitraum an, denn erst 12 Monate nach der letzten Regelblutung kann man davon ausgehen, dass es die letzte Blutung war.

    Das Durchschnittsalter von Frauen in der Menopause liegt bei 51 Jahren. 1% der Frauen kommen bereits unter 40 Jahren in die Menopause und 0,1% sogar unter 30 Jahren. Ein ungesunder Lebensstil (z.B. Rauchen) oder bestimmte Krankheiten (z.B. Diabetes, chronische Erkrankungen) können ein früheres Eintreten der Menopause begünstigen.

    Die Menopause wird in unterschiedliche Phasen unterteilt:

    • Prämenopause: bezeichnet den Abschnitt der Wechseljahre vor der Menopause; sie beginnt bei den meisten Frauen mit Mitte 40
    • Perimenopause: beschreibt genau das Jahr vor und nach der Menopause
    • Menopause: Zeitpunkt der letzten Regelblutung, der mindestens 12 Monate lang keine Blutung folgt (kann nur rückblickend bestimmt werden)
    • Postmenopause: ist der Abschnitt der Wechseljahre, der beginnt, wenn die letzte Regelblutung mehr als zwölf Monate vergangen ist. Die Postmenopause kann noch viele Jahre nach der Menopause andauern. Erst wenn sie abgeschlossen ist - was Frauen vor allem daran merken, dass sie keine Beschwerden mehr haben - sind auch die Wechseljahre abgeschlossen.

    Die einzelnen Phasen gehen fließend ineinander über. Dauer und Verlauf der einzelnen Phasen sind von Frau zu Frau unterschiedlich.

    Erste Anzeichen der Wechseljahre:

    • Schlafstörungen bzw. Schlaflosigkeit
    • Unregelmäßige oder ausbleibende Regelblutungen

    Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren

    Östrogene sind weibliche Geschlechtshormone, die vorwiegend in den Eierstöcken gebildet werden.

    Sie steuern den weiblichen Menstruationszyklus und die Reifung der Eizellen, sorgen für den Aufbau der Gebärmuttermuskulatur und -schleimhaut.

    In der Pubertät werden im weiblichen Körper größere Mengen an Östrogen hergestellt.

    In der Schwangerschaft stärken sie das Unterhautfettgewebe und die Knochen.

    Der Östrogenspiegel bleibt in der fruchtbaren Phase nahezu konstant.

    Erst mit dem Eintreten der Menopause fällt die Östrogen-produktion wieder stark ab.

    Progesteron zählt zu den Gestagenen (Gelbkörperhormonen).

    Es wird vermehrt nach dem Eisprung in den Eierstöcken der Frau gebildet.

    Progesteron fördert generell den Knochen- und Muskelaufbau, entspannt Körper und Psyche und sorgt für einen gesunden Schlaf.

    Die Konzentration ist während der Schwangerschaft stark erhöht, da es für die Auflockerung der Gebärmutterschleimhaut und das optimale Einnisten der befruchteten Eizelle sorgt.

    Zu Beginn der Wechseljahre sinkt der Spiegel des Hormons Progesteron zuerst.

     

     

    Quellen

    www.gesundheitsinformation.de/glossar/oestrogen.html

    www.gesundheitsinformation.de/glossar/progesteron.html

    menopause-zentrum.com/testosteronmangel-in-den-wechseljahren/

    www.drmed-reiss.com/wechseljahresbeschwerden/sexualitaet-wechseljahre/testosteron-therapie/

    www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wechseljahre-Symptome-Phasen-und-Dauer,wechseljahre216.html.

    Zuerst einmal: Was ist überhaupt ein Muskelkater?

    Der Name bezieht sich wohl auf den Kater den man bekommt, wenn am Abend davor ein paar Gläser über den Durst getrunken wurden und man sich am Morgen kaum noch bewegen kann. Entgegen der weitläufigen Meinung, Muskelkater entstünde durch eine Übersäuerung im Körper, geht die Sportwissenschaft aktuell davon aus, dass beim Training sogenannte Mikrotraumata im Muskel entstehen. Das sind kleinste Risse in der Muskulatur, die Schwellungen bei der Reparatur erzeugen und dann Schmerzen verursachen.

    Wann bekommen wir einen Muskelkater?

    Der Muskelkater kann durch verschiedene Dinge entstehen. Der häufigste Grund ist ein hartes Krafttraining, jedoch kann man ihn bei jeder Sportart bekommen. Häufig sind es ungewohnte Bewegungen, wie zum Beispiel ein Schwimmer der plötzlich joggen geht. Ein weiterer Grund ist betontes exzentrisches Training. Hierbei wird der Belastung nachgegeben, wie ein Bizeps Curl mit der Hantel auf dem Weg nach unten wenn das Gewicht nicht „fallen gelassen“ wird oder auch das Bergablaufen beim Joggen.

    Brauchen wir einen Muskelkater, damit die Muskeln wachsen?

    Auch hier ist der Muskelkater entgegen der weitläufigen Meinung kein Kriterium für guten Muskelaufbau. Oftmals tritt Beides zusammen auf. Jedoch gibt es Körperpartien, die wenig bis keinen Muskelkater haben und zum Beispiel die Gesäßmuskulatur nach schweren Kniebeugen, die wir nach Tagen noch spüren.

    Wie können wir den Muskelkater vermeiden?

    Grundsätzlich empfiehlt es sich, eine neue Belastung langsam anzugehen, das heißt beispielsweiße einen neuen Trainingsplan oder Trainingszyklus mit geringerem Gewicht zu starten und es im Laufe der nächsten Trainingseinheiten sukzessive zu steigern.

    Regelmäßiges Training hilft dem Körper, sich an die Belastung zu gewöhnen. Lange Unterbrechungen führen dann wieder vermehrt zu Muskelkater.

    Wie können wir einen Muskelkater heilen?

    Da ein Muskelkater völlig normal ist, heilt er auch von allein, wir können jedoch Dinge zur Unterstützung tun. Im Grunde sind es Maßnahmen, die zu einer guten Entspannung und Erholung führen. Dabei helfen einfache und leichte Bewegungen wie zum Beispiel spazieren gehen, Fahrrad fahren oder schwimmen. Leichte Massagen sind ein weiteres Mittel, um dem Muskelkater zu entkommen. Auch Wärme in Form von Bädern oder ein Saunabesuch können dabei helfen, den Schmerz zu verringern.

    Können wir mit einem Muskelkater trainieren?

    Ist der Muskelkater nicht zu schmerzhaft, muss auf das Training nicht verzichtet werden. Merken wir allerdings schon beim Aufstehen, dass der Tag gelaufen ist, so empfiehlt es sich auch mal eine Pause zu machen. Wer schon einmal einen heftigen Muskelkater im Gesäß- oder der Bauchmuskulatur hatte, weiß wovon wir schreiben.

    Mittlerweile wissen wir dank der Sportwissenschaft, dass es nicht ausreicht, bis zum Limit zu trainieren um seine Ziele zu erreichen, ebenso wichtig ist ein ausgeklügeltes und geplantes Erholungssystem, denn ohne dieses ist die Verletzungsgefahr größer und wir haben weniger Erfolge. Aus diesem Grund haben Institutionen wie das Gesundheitszentrum Westpark in Hanau mit seinem großzügigen und wohltuenden Wellnessbereich eine Brücke zur Erholung geschlagen.

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    Was erwartet mich bei einer onkologischen Reha?

    Eine Krebsbehandlung kann körperlich und seelisch sehr kräftezehrend sein. Der größte Wunsch nach der Behandlung? – Wieder ein normales Leben führen. Doch genau diese Rückkehr in den gewohnten Alltag fällt vielen Betroffenen schwer: viele fühlen sich isoliert, sowohl körperlich als auch geistig nicht mehr belastbar und das Selbstvertrauen leidet ebenfalls. „Wie soll ich das nur schaffen?“ fragen sich viele.

    Ziele der onkologischen Rehabilitation

    Die wesentliche Aufgabe der onkologischen Rehabilitation ist die Unterstützung des Menschen bei der Rückkehr in den privaten, gesellschaftlichen und beruflichen Alltag. Sie beginnt in der Regel erst nach Abschluss der akuten Behandlung, also nach einer Operation, Chemotherapie oder einer Strahlentherapie.

    Ziel der ganzheitlichen Rehabilitationsmaßnahmen ist eine allgemeine Verbesserung der Lebensqualität. Eine stationäre onkologische Rehabilitation erzielt wissenschaftlich nachgewiesene körperliche (► zum Beispiel im 6-Minuten-Gehtest) und seelische Verbesserungen der Lebensqualität. Bei Patienten, die als geheilt gelten, bedeutet dies eine nachhaltige Genesung, bei anderen Patienten wiederum ein möglichst souveräner und beschwerdearmer Umgang mit einer chronischen Krebserkrankung.

    Durchführung einer onkologischen Rehabilitation

    In der onkologischen Rehabilitation arbeiten verschiedenen Berufsgruppen intensiv zusammen. Sie sind eng vernetzt und erarbeiten gemeinsam mit dem Rehabilitanden ein individuell abgestimmtes Konzept im Sinne einer ganzheitlichen und nachhaltigen Rehabilitation. Folgende Spezialisten sind mit der Betreuung onkologischer Patienten befasst:

    • Onkologisch erfahrene Ärzte
    • Psychologen und Psychoonkologen
    • Physiotherapeuten
    • Ergotherapeuten
    • Sportwissenschaftler
    • Diätassistenten
    • Diplomkrankenpfleger
    • Sozialarbeiter
    • Logotherapeuten

    Ablauf einer onkologische Reha Rehabilitation

    Die onkologische Rehabilitation wird in der Regel im stationären Rahmen durchgeführt und dauert drei Wochen. Bei entsprechender medizinischer Indikation kann sie unter bestimmten Voraussetzungen durch den Reha-Arzt auf vier Wochen verlängert werden.

    Neben körperlicher Ertüchtigung stehen inhaltlich Entspannung und ‚Zur-Ruhe-Kommen‘ im Vordergrund, wofür verschiedene Entspannungstechniken angeboten werden. Daneben ist die gezielte Behandlung therapiebedingter Beschwerden/Einschränkungen (wie: Polyneuropathie, Narbenbeschwerden, Lymphödeme oder Sprech-/Schluckstörungen) im Vordergrund.

    Um den Erfolg einer Rehamaßnahme zu verfestigen, gibt es das Konzept der Rehanachsorge. Sie versucht mit verschiedenen Konzepten, Menschen dazu zu bewegen, Übungen und Sport auch nach Rehaabschluss zu Hause fortzuführen. Hier bietet unsere Hamm-Kliniken-App Informationen und Anleitungen. In der Einführung befindet sich ein umfassenderes Online Trainingsprogramm (CASPAR), das neben Übungsanleitungen direkten weiteren Kontakt zu Therapeuten ermöglicht. Dieses wird im Rahmen des T-RENA Programms der Rentenversicherung berufstätigen PatientInnen zur Verfügung stehen.

     

    Wie beantrage ich eine onkologische Reha?

    Aufnahmeverfahren
    Beim Aufnahmeverfahren in eine unserer onkologischen Rehabilitationskliniken unterscheitet die Deutsche Rentenversicherung in Anschlussrehabilitationen und Anschlussgesundheitsmaßnahmen.

    Medizinische Rehabilitation oder Anschlussrehabilitation (AHB)
    Bei vielen onkologischen Erkrankungen oder operativen Eingriffen ist eine Rehabilitation im Anschluss an die Behandlung im Akutklinikum erforderlich. Über ein vereinfachtes Antragsverfahren wird eine schnelle Verlegung in eine Rehabilitationsklinik gewährleistet. Die Notwendigkeit der Anschlussrehabilitation wird von den behandelnden Ärzten des Akutkrankenhauses, dem behandelnden Onkologen oder dem behandelnden Strahlenmediziner festgestellt und eingeleitet. Auch der Sozialdienst der Klinik unterstützt dich in der Regel bei der Antragstellung und organisiert die Verlegung.

    Der Krankenhaussozialdienst unterstützt dich bei der Antragstellung, wobei die Fristen der Antragstellung relativ eng sind. Um alles rechtzeitig in die Wege zu leiten, solltest du deine behandelnden Ärzte oder den Sozialdienst möglichst frühzeitig auf eine Anschlussrehabilitation ansprechen. Das AHB-Antragsverfahren ist ein offenes Verfahren. Deshalb kann es vorkommen, dass du erst zwei bis drei Wochen nach Antritt der Rehabilitation den offiziellen Bewilligungsbescheid erhältst.

    Beantragung der Nachsorge Reha
    Im Unterschied zur Anschlussrehabilitation muss eine medizinische Rehabilitation oder sog. „Nachsorge“ vom Patienten selbst beantragt werden. Wir möchten dir hilfreiche Tipps geben, worauf du achten solltest, um einen erfolgreichen Reha-Antrag zu stellen.

    • Tipp 1: Suche das Gespräch mit deinem behandelnden Arzt und tausche dich mit ihm über deinen Reha-Wunsch aus. Du kannst auch Krebsberatungsstellen deiner örtlichen Krankenkasse nutzen, die dir beim Ausfüllen deines Reha-Antrags behilflich sind. Deinen Reha-Antrag erhältst du vom Kostenträger der Anschlussrehabilitation. Dieser ist auch der Kostenträger deiner möglichen Nachsorge-Reha nach Krebs. Du kannst die Formulare dort telefonisch bestellen oder unter http://www.hamm-kliniken.de/onkologische-rehabilitation/vor-der-reha/reha-antragsstellung ganz bequem herunterladen. Ein Teil der Unterlagen ist vom Patienten auszufüllen und ein anderer Teil, der ärztliche Befundbericht, vom Arzt. Sende die Formulare ausgefüllt per Einwurf-Einschreiben an deinen Kostenträger. Nach 2 – 4 Wochen erhältst du erfahrungsgemäß einen Bewilligungsbescheid.
    • Tipp 2: Du hast lt. SGB IX, §8 ein zu begründendes Wunsch- und Wahlrecht. Auch wenn nicht gefragt, gib auf dem Formular deine Wunschklinik an.
    • Tipp 3: Dein behandelnder Arzt erstellt anhand deiner Diagnose und deiner derzeitigen Körpersituation einen Befundbericht, der dem Reha-Antrag beigefügt wird.
    • Tipp 4: Besonders wichtig ist es, dass du auf dem Reha-Antrag konkrete Einschränkungen oder Funktionsstörungen angibst, die die Notwendigkeit einer Rehabilitation bedingen. Diese können körperlicher oder psychischer Natur sein. 
    • Tipp 5: Lass dich von einem abgelehnten Reha-Antrag nicht entmutigen. Innerhalb von 4 Wochen kannst du mit, aber auch ohne deinen behandelnden Arzt, Widerspruch gegen die Ablehnung einlegen. Oftmals führt dies zum Erfolg.

    Dieser Beitrag wurde von den Experten der Hamm Klinik Bellevue verfasst.

P


    Bei Palliativ Care liegt der Fokus auf der Lebensqualität der Patienten. Dies ist sehr individuell und es geht ausdrücklich nicht darum, was medizinisch machbar, sondern was ethisch vertretbar ist. Der Mensch wird als Ganzes wahrgenommen und daher nicht nur auf körperliche Bedürfnisse eingegangen, sondern auch auf psychische, soziale und seelsorgerische Aspekte. Übrigens nicht nur beim Patienten, sondern auch bei den Angehörigen. Ein besonderer und wichtiger Faktor dabei ist Zeit. Das Team nimmt sich so viel Zeit wie nötig für den Patienten und die Familie. Es geht nicht darum, eine Liste abzuarbeiten, sondern den Menschen die Unterstützung zu geben, die sie in dieser außergewöhnlichen Situation benötigen.

    Wer hat Anspruch und wie kommt man zur palliativen Versorgung?

    Palliative Versorgung können Patienten in Anspruch nehmen, wenn sie eine Krankheit haben, die

    • Unheilbar ist
    • Mit begrenzter Lebenserwartung verbunden ist
    • Weiter voran schreitet
    • Keine weitere Therapie möglich oder gewünscht ist

    Jeder Mensch in Deutschland hat gesetzlich das Recht auf eine palliative Versorgung

    Es gibt verschiedene Wege zu palliativer Versorgung: Entweder benachrichtigt das Krankenhaus das Palliativ Team, der Haus- oder Facharzt stellt eine Verordnung aus oder man kann sich auch direkt selbst als Patient oder Angehöriger an das Team wenden (Kontaktdaten unten).

    Eine Frage, die viele verunsichert ist: Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Kontaktaufnahme mit dem Palliativ Team? Sofern das Krankenhaus dies nicht übernimmt, weil etwa keine akute Behandlung durchgeführt wird, kann man sich jederzeit mit dem Hausarzt beraten oder auch direkt beim Palliativ Team anrufen.

    Das Palliativ Care Team Hanau

    Für den Main-Kinzig-Kreis ist das Palliativ Care Team Hanau zuständig, das eine Zweigstelle in Bad Soden-Salmünster hat. Das Team hat engen Kontakt zu den Krankenhäusern im Kreis und pflegt einen konstruktiven Austausch mit Haus- und Fachärzten sowie Apotheken und Sanitätshäusern, um im Bedarfsfall schnell handeln zu können.

    Das Team versorgt etwa 80 PatientInnen zeitgleich im häuslichen Umfeld, im Pflegeheim oder im Hospiz. Die MitarbeiterInnen bieten regelmäßige Hausbesuche, eine 24-Stunden-Rufbereitschaft, das Ausstellen von Rezepten, Punktionen sowie Vermittlung zu Seelsorgern, Pflegediensten, Psychologen und vielen weiteren.

     

    Palliative Care Team Hanau GmbH

    Breslauer Straße 10, 63452 Hanau

    Telefon: (06181) 189 523-0

    E-Mail:   info@palliativteam-hanau.de

    Allgemeine Informationen

    Prävention bedeutet "zuvorkommen" und bezeichnet zielgerichtete Maßnahmen, um schädliche Folgen von z.B. Krankheiten zu vermindern oder vorzubeugen, sodass es erst gar nicht zu einer Krankheit kommt. Äußere Umstände wie zum Beispiel die veränderten Anforderungen in der Arbeitswelt oder der demografische Alterungsprozess sind einige von vielen Indikatoren für nachhaltige Präventionsangebote.

    Ein Präventionskurs ist nach §20 des Sozialgesetzbuches ein anerkannter Gesundheitskurs mit einem der folgenden Schwerpunkte: Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung& Entspannung sowie Suchtmittelkonsum. Hintergrund für Präventionsangebote ist die Verpflichtung der gesetzlichen Krankenkassen, die Gesundheit ihrer Versicherten zu fördern.

    Alle gesetzlich Versicherten gehören zur Zielgruppe. Sowohl Anfänger als auch Wiedereinsteiger und Fortgeschrittene kommen auf ihre Kosten. Sportler können Präventionskurse auch gezielt zur Unterstützung Ihrer Sportart und zur Leistungssteigerung einsetzen.

    Zuschuss der Krankenkassen

    GKV-Versicherte haben pro Jahr Anspruch auf zwei zertifizierte Präventionskurse. Der Zuschuss der Krankenkasse liegt meist bei 75 - 150 € pro Kurs. Die genaue Höhe des Erstattungsbeitrags ist nicht gesetzlich geregelt und obliegt der jeweiligen Krankenkasse.

     

    Eine Übersicht der größten Krankenkassen. Die Angaben sind ohne Gewähr.

    TK Techniker Krankenkasse

    80 % bzw. bis zu 75 € für Präsenzkurse

    100 % für Onlinekurse

    Barmer

    bis zu 75 € für Präsenzkurse

    bis zu 100 € für Onlinekurse

    DAK Gesundheit

    bis zu 75 € pro Kurs

    AOK Hessen

    100 % bzw. bis zu 150 € pro Kurs

     

    Zusätzlich belohnen viele Krankenkassen die Teilnahme an Präventionskursen über ihr Bonusprogramm. Ein Blick auf die Website der jeweiligen Krankenkasse lohnt sich. Auch private Krankenversicherungen unterstützen zertifizierte Präventionskurse. Die Höhe der Unterstützung ist jedoch vom gewählten Tarif und von der konkreten Versicherungsgesellschaft abhängig.

    Voraussetzung für den Zuschuss der Krankenkasse ist die Teilnahme an mindestens 80% der Kurstermine eines Kurses mit festen Terminen. Ein ärztliches Rezept wird für die Teilnahme und Erstattung von Präventionskursen nicht benötigt.

    Hier geht’s zum Kursangebot unserer Netzwerkpartner: https://www.nfg-mkk.de/aktionen/praeventionskurse

    Pflegende Angehörige wissen oftmals nicht, was ihnen wie zusteht, wo sie Hilfe bekommen und wie sie an Unterstützung kommen. Im Folgenden wollen wir die Pflegegrade etwas näher beleuchten und die damit einhergehenden Hilfen. Solltest du unsicher sein oder weitere Fragen haben, kannst du dich jederzeit an unsere Netzwerkpartner, den Pflegedienst Kalinka oder den Pflegedienst Kremer wenden.

     

    Pflegeversicherung

    1995 wurde in Deutschland die Pflegeversicherung eingeführt. Seitdem können Leistungen für die häusliche Pflege finanziell unterstützt werden. Die Pflegeversicherung ist eine Versicherung zur Vorsorge in Bezug auf das Risiko der Pflegebedürftigkeit. Tritt die Pflegebedürftigkeit ein, erbringt die Pflegeversicherung Geld- oder Sachleistungen, um die erforderliche Pflege ganz oder teilweise zu gewährleisten. So wurde eine finanzielle Unterstützung für alle pflegebedürftigen Personen eingeführt, die wegen körperlicher, geistiger und / oder seelischer Erkrankung nicht in der Lage sind, ihre gewöhnlichen und wiederkehrenden Verrichtungen des Tages selbst auszuführen. Hierbei muss es sich mindestens um einen Zeitraum von sechs Monaten oder länger handeln.

    Jedes Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse ist gleichzeitig über seine Krankenkasse in einer Pflegekasse versichert. Privatversicherte müssen ebenfalls eine Pflegeversicherung abschließen.

     

    Pflegegrade (früher Pflegestufe)

    Die Pflegegrade sind gestaffelt von Pflegegrad 1 bis 5. Die Höhe des Pflegegrades entscheidet automatisch über die Höhe der Geld- oder Sachleistung der Pflegekasse.

    Pflegegrade erhalten Menschen, die in ihrer Selbständigkeit und Alltagskompetenz eingeschränkt sind, z.B. Demenzerkrankte, längerfristig psychisch Erkrankte oder geistig Behinderte. Je nach Schwere der Beeinträchtigung werden sie im Rahmen einer Pflegebegutachtung in einen Pflegegrad eingestuft. Die Festsetzung des Pflegegrades erfolgt durch die Pflegekassen. Der medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) oder die Firma Medi Proof (für Private Versicherungen) erhalten den Auftrag, eine Begutachtung des zu Pflegenden durchzuführen und reichen das Ergebnis dieser Begutachtung an die jeweilige Pflegekasse weiter.

    Einen Antrag zur Pflegegradbegutachtung kannst du telefonisch bei deiner Pflegekasse erfragen. Im Internet gibt es verschiedene Pflegegradrechner, dort kannst du dich vorab informieren, ob sich eine Beantragung lohnt. Innerhalb der unten genannten Begutachtungskriterien vergibt der Gutachter Punkte. Diese werden pro Kriterium addiert und gehen anteilig (Prozentsätze s.u.) in die Bewertung ein.

    Die Pflegebegutachtung vorbereiten

    • Arztberichte/Entlassungsberichte besorgen und bereitlegen
    • Medikamentenplan
    • Liste aller Pflegehilfsmittel (Brille, Hörgerät, Rollator, Pflegebett, etc.)
    • Schwerbehindertenausweis, wenn vorhanden
    • Dokumentation des versorgenden Pflegedienstes, falls zutreffend
    • Eigene Notizen über den Verlauf und Probleme bei der Pflege
    • Fragen – nutze die beratende Funktion der Gutachter
    • Terminbenachrichtigung an Angehörige und /oder Pflegedienst

    Die Begutachtungssituation wird von der pflegebedürftigen Person oft als unangenehm empfunden, denn es muss dargelegt werden, in welchen bestimmten Alltagssituationen die Selbstständigkeit eingeschränkt ist.  Teilweise werden die Fragen des Gutachters als peinlich oder entwürdigend empfunden, da auch Themen angesprochen werden, die man normalerweise nicht mit einer fremden Person bespricht. Die Situation sollte bei diesem Begutachtungstermin weder aus Scham oder fehlerhafter Selbsteinschätzung beschönigt werden noch schlimmer dargestellt werden als sie tatsächlich ist.

    Solltest du mit dem Ergebnis des Gutachtens nicht einverstanden sein, kannst du innerhalb von 4 Wochen einen Widerspruch einreichen. Wenn sich die Pflegebedürftigkeit später erhöht, kann ein Höherstufungsantrag gestellt werden.

    Was bedeutet Pflegegeld?

    Pflegegeld erhalten versicherte Pflegebedürftige, wenn ihre Pflege allein durch Angehörige, Nachbarn oder Freunde übernommen wird und kein Pflegedienst involviert ist.

    Was bedeutet Sachleistung?

    Sachleistung betrifft die Versicherten, deren Pflege allein durch einen Pflegedienst übernommen wird, wenn die pflegerische Versorgung privat nicht geleistet werden kann.

    Was bedeutet Kombinationsleistung?

    Eine Kombination in der pflegerischen Versorgung von Angehörigen und einem Pflegedienst wird über die sogenannte Kombinationsleistung mit der Kasse abgerechnet. Es steht das Geld in Höhe der Sachleistung zur Verfügung. Werden Pflegesachleistungen nur teilweise in Anspruch genommen, erhält der Versicherte ein anteiliges Pflegegeld. Beispiel: Werden 50% der Pflegesachleistung durch den Pflegedienst erbracht, erhält der Versicherte die 50% seines Pflegegeldes.

    Tagespflege (teilstationär, auch eine Nachtpflege ist möglich)

    Die Tagespflege oder auch Nachtpflege ist ein ergänzendes Angebot zur häuslichen Pflege. Die Höchstbeträge für Tagespflege entsprechen den Beträgen der Pflegesachleistung. Versicherte haben auch Anspruch auf Tagespflege, wenn sie die Leistungen für ambulante Pflege bereits voll ausschöpfen.

    Betreuungs- und Entlastungsleistungen

    Alle Hilfsbedürftigen, die eingestuft sind, haben einen Anspruch auf zusätzliche Betreuungen durch einen anerkannten Dienst, also keine befreundete Privatperson.

    Diese Leistungen (125 Euro pro Monat) werden nicht ausbezahlt, sondern können nur durch in Inanspruchnahme einer professionellen Betreuung ausgeschöpft werden. Wichtig: ungenutztes Guthaben verfällt nach einigen Monaten, informiere dich bei deinem Pflegedienst oder der Pflegekasse.

    Beispiele für die Nutzung der Betreuungsleistungen: Einzelbetreuung Zuhause, Gruppenbetreuung wie Seniorennachmittage, Tages- oder Nachtpflege oder zur Restfinanzierung der privaten Kosten der Kurzzeitpflege.

    Verhinderungspflege

    Ist ein Pflegegrad länger als ein halbes Jahr genehmigt, hat jeder pflegende Angehörige, unabhängig vom Pflegegrad, ein Recht auf Verhinderungspflege. Es können maximal 1.612 € pro Kalenderjahr hierfür in Anspruch genommen werden. Sind Angehörige verhindert, z.B. im Urlaub oder stundenweise, kann diese Sachleistung genutzt werden, um einen Pflegedienst oder eine private nicht verwandte Person zu beauftragen. Das Pflegegeld wird in dieser Zeit weitergezahlt, wenn die Hilfe täglich weniger als 8 Stunden in Anspruch nimmt. Die Verhinderungspflege wird bei der zuständigen Kasse schriftlich beantragt. Wird die Leistung der Kurzzeitpflege nicht genutzt, kann die Verhinderungspflege um 806 € aufgestockt werden.

    Kurzzeitpflege

    Hilfsbedürftige ab Pflegegrad 2 haben nach Bewilligung des Pflegegrades sofort einen Anspruch auf Kurzzeitpflege. Diese kann einmal im Kalenderjahr für bis zu 28 Tage genehmigt werden. Die Kurzzeitpflege wird stationär in Pflegeheimen oder Geriatrischen Abteilungen eines Krankenhauses durchgeführt. Es entstehen private Kosten, daher vorab informieren.

    Der Leistungsbetrag für die Kurzzeitpflege wurde zum 01.01.2022 um 10 % pro Kalenderjahr erhöht: So stehen ab 01.01.2022 pro Kalenderjahr 1.774 € zur Verfügung. Neu ist auch: Zusammen mit noch nicht in Anspruch genommenen Mitteln aus der Verhinderungspflege stehen seit Anfang 2022 bis zu 3.386 € im Kalenderjahr zur Verfügung.

    Pflegeberatung (Beratungseinsatz nach § 37.3)

    Wenn die Pflege eines Pflegebedürftigen ausschließlich von privaten Personen erfolgt und der Pflegebedürftige Pflegegeld erhält, ist es nach § 37 Absatz 3 im SGB XI verpflichtend, in regelmäßigen Abständen eine Pflegeberatung durchführen zu lassen. Oft wird dies auch verpflichtender Beratungseinsatz genannt. Diese Beratung muss in der eigenen Häuslichkeit erfolgen. Durchgeführt wird dieser Beratungseinsatz von einem Mitarbeiter eines Pflegedienstes oder einem Unternehmen, welches durch die Pflegekasse beauftragt wurde. Die Pflegeberatung soll die Pflegeperson unterstützen, die Qualität der häuslichen Pflege optimieren und schauen wie es dem Pflegebedürftigen geht d.h. ob die Pflege sichergestellt ist.

    Pflicht zum Beratungseinsatz nach § 37.3 SGB XI

    Jeder Pflegebedürftige, der Pflegegeld bezieht und dessen Pflege nicht von einer professio­nellen Pflegekraft erbracht wird, ist in der Verpflichtung eine Pflegeberatung in regel­mäßigen gesetzlich vorgeschriebenen durchführen zu lassen. Der Beratungszyklus ergibt sich aus der Höhe des Pflegegrads.

    • Pflegegrad 2 und Pflegegrad 3: 1x halbjährlich, d. h 2x jährlich
    • Pflegegrad 4 und Pflegegrad 5: 1x vierteljährlich, d. h 4x jährlich
    • Pflegegrad 1 ist nicht verpflichtet, kann aber auf Wunsch erfolgen

    Pflegebedürftige, die Kombinationsleistung beziehen, unterliegen nicht der Beratungs­pflicht, können sich aber auf Wunsch auch beraten lassen.

    Inhalte: Innerhalb dieser Beratungseinsätze sollten Fragen der Pflegebedürftigen und der pfle­genden Angehörigen zum Thema Pflege und Betreuung sowie die Leistungen der Pflegeversi­cherung besprochen werden, z.B. Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege oder Wohnraum verbessernde Maßnahmen.

     

    Weitere Themen wären:

    • Fragen zu Situationen aus dem Pflegealltag
    • Praktische Tipps zu Hebe-/Lagerungstechniken
    • Stellen eines Höherstufungsantrags
    • Ermitteln des Bedarfs an Hilfsmitteln (technische Hilfsmittel wie Rollstuhl / Rollator oder auch Gebrauchsmittel wie Inkontinenzvorlagen)
    • Hinweise aus Schulungen für pflegende Angehörige

    Die Pflegeberatung ist jedoch nicht nur eine Beratung. Der Pflegeberater beurteilt auch, ob die Pflege und Betreuung durch die Pflegeperson sichergestellt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird dies mit einer Begründung des Beraters dokumentiert und an die Pflegekasse übermittelt. Die Folge kann eine Umstellung des Pflegegeldes auf reine Sachleistung sein und eine ver­pflichtende pflegerische Übernahme durch einen Pflegedienst. Kosten fallen für den Pflege­bedürftigen nicht an, der Pflegedienst oder der Berater rechnen direkt mit der Pflegekasse ab.

    Wohnraumanpassende Maßnahmen, Pflegehilfsmittel und technische Hilfen

    Wohnraumraumanpassende Maßnahmen können mit bis zu 4.000 € bezuschusst werden. Es gibt keine feste Regelung wie oft dieser Zuschuss bewillig wird, da im Laufe der Zeit immer neue Anforderungen, neue Maßnahmen notwendig werden können, um eine barrierefreie Umgebung im häuslichen Umfeld zu ermöglichen. Wohnen mehrere Pflegebedürftige mit bewilligten Pflegegraden in einem Haushalt, können die Leistungen auch addiert werden, bzw. Rechnungen der Maßnahmen aufgeteilt werden.

    Ein Anspruch besteht zur Erleichterung der Pflege, zur Linderung der Beschwerden und zur Ermöglichung einer eigenständigen Lebensführung. Hierzu zählen:

    • Türverbreiterungen
    • Rollator
    • Duschsitz, Badewannenlifter
    • Lifter, Handgriffe
    • Pflegebett
    • Hausnotruf (Die Technik ist kostenfrei, der Notrufeinsatz ist kostenpflichtig)

    Hilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind, werden bis zu 40 €/Monat übernommen. Die Kosten eines Hilfsmittels werden nur dann übernommen, wenn sie die „normale“ Pflege übersteigen. Hilfsmittel, wie ein Pflegebett, werden leihweise auf Rezept zur Verfügung gestellt. Die Anpassung, Instandhaltung und Ersatzbeschaffung gehören ebenfalls dazu. Versicherte, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, müssen bei Pflegebedürftigkeit 10%, höchstens aber 25 € Eigenleistung je technischem Hilfsmittel bezahlen.

    Eigenleistung, Zuzahlungen zu Rezeptgebühren, Verordnungen

    Die Höhe der Eigenleistungen und Zuzahlungen ist abhängig von der Höhe des jeweiligen jährlichen Einkommens und der prozentualen Befreiungsgrenze. Ab dem 18. Lebensjahr ist die pauschale Befreiung von allen Krankenkassenleistungen aufgehoben. Unter Einkommen werden der Lohn, die Rente und evtl. Mieteinnahmen verstanden. Es gilt für gesunde, also nicht chronisch Kranke oder Pflegebedürftige des Pflegegrades 1 und 2 eine maximale Eigenleistung von 2% ihres Jahreseinkommens.

    Chronisch Kranke und /oder Hilfsbedürftige ab dem Pflegegrad 3 bzw. mit einem Grad der Behinderung von mindestens 60 oder Minderung der Erwerbstätigkeit / Grad der Schädigungsfolgen von mindestens 60% werden maximal mit 1% ihres Jahreseinkommens belastet. Ehepaare werden gemeinsam veranschlagt, unabhängig davon, ob sie einer gemeinsamen Krankenkasse angehören

    Verordnung häuslicher Krankenpflege

    Bis zur erreichten Befreiungsgrenze eines jeden Kalenderjahres werden dem Versicherten ab dem 18. Lebensjahr für jede Verordnung 10 € als Eigenleistung von den Krankenkassen im Nachhinein berechnet. Pro Kalenderjahr werden die ersten 28 Behandlungstage mit 10% der Kosten in Rechnung gestellt.

    Wichtig: Ist die Befreiungsgrenze schon erreicht, entstehen keine Kosten.

    Bei chronischen Erkrankungen frage bei deiner Krankenkasse nach deiner pauschalen Veranschlagung der Befreiungsgrenze (1% oder 2%) und bitte um den Antrag zur Reduzierung. Diesen Antrag füllst du gemeinsam mit deinem Hausarzt aus, er attestiert dir deine chronischen Erkrankungen. Bei bewilligtem Pflegegrad 3 lege diesen Bewilligungsbescheid dem ausgefüllten Antrag bei. Achte darauf, dass ihr als Ehepaar gemeinsam veranschlagt seid.

    Besonders im zunehmenden Alter und für pflegende Angehörige kann es eine Erleichte­rung sein, die Krankenkasse zu fragen, ob der Eigenanteil jeweils zu Beginn des Jahres überwiesen werden kann. So erspart man sich das Sammeln von Belegen und das Einreichen am Jahresende.

    Leistungen zur sozialen Sicherung der pflegenden Angehörigen

    Im Bereich der Rentenversicherung werden Zeiten einer nicht-erwerbstätigen Pflege einer versicherungspflichtigen Beschäftigung gleichgestellt. Die Bewertung der Zeiten richtet sich nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit und dem notwendigen Umfang der Pflegetätigkeit. Bei einem Unfall während der Pflegetätigkeit sind die pflegenden Angehörigen versichert. Die Arbeitslosenversicherung zahlt nach Beendigung der Pflegetätigkeit bis zur Rückkehr in das Erwerbsleben Unterhaltsgeld.

    Krankenhausstrukturgesetz

    Nach einer schwerwiegenden Erkrankung, ambulanten Operation oder einem längeren Krankenhausaufenthalt benötigen einige Menschen zuhause pflegerische oder hauswirtschaftliche Unterstützung. Da oft davon auszugehen ist, dass diesen Menschen noch kein Pflegegrad zusteht, bestand bis zum 1.1.2016 eine Versorgungslücke. Diese Lücke wurde am 1.1.2016 durch das Krankenhaustrukturgesetz geschlossen. Denn im Rahmen der häuslichen Krankenpflege (§37 Abs. 1a SGB V) ist es nun möglich, sich für eine bestimmte Zeit hauswirtschaftliche-, pflegerische Leistungen oder Kurzzeitpflege verordnen zu lassen. Dies ist meist für einen Zeitraum von bis zu 4 Wochen möglich. Eine Verlängerung ist nach einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) möglich.

    Sollte die pflegerische Versorgung zuhause nicht möglich sein, besteht für 4 Wochen ein Anspruch auf Übergangspflege (Kurzzeitpflege ohne Pflegegrad) §39c SGB V. Hier kann eine Person nach einem Krankenhausaufenthalt bis zu 4 Wochen in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung (meist ein Angebot einer stationären Pflegeeinrichtung) gehen.

    Unter welchen Voraussetzungen werden die Pflegekosten übernommen

    Die Leistungen aus der Pflegeversicherung reichen in der Regel nicht, um alle pflegerelevanten Kosten zu decken. Sollten die entstehenden Kosten zur Bedarfsabdeckung nicht, oder nicht vollständig aus eigenen Mitteln gezahlt werden können, ist der zuständige Sozialhilfeträger gemäß den Vorschriften des 7. Kapitels des Sozialgesetzbuches 12, der sogenannten „Hilfe zur Pflege“, verpflichtet, bestehende Versorgungslücken zu schließen.

    Diese „Hilfe zur Pflege“ beruht auf den §§ 61 bis 66a Sozialgesetzbuch Buch XII. Der Sozialhilfeträger kann unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für die Pflege tragen oder mittragen, wenn keine eigenen finanziellen Mittel im ausreichenden Maße vorhanden sind und auch Angehörige der pflegebedürftigen Person nicht für Zahlungen der anfallenden Pflegekosten herangezogen werden können. Der Sozialhilfeträger ist verpflichtet zu überprüfen, ob leistungsfähige Angehörige der pflegebedürftigen Person vorhanden sind, und nimmt diese über die gesetzliche Überleitung des Unterhaltsanspruchs der pflegebedürftigen Person gegenüber dessen Angehörigen in Anspruch (vgl. § 94 SGB XII). Kinder sind zur Zahlung des Elternunterhaltes verpflichtet, wenn diese über Einkommen verfügen oberhalb von 100.000 Euro Jahresbruttoeinkommen laut dem Angehörigen-Entlastungsgesetz. Sollten die Kinder unterhaltspflichtig für die Eltern / ein Elternteil sein, können diese Kosten als Außergewöhnliche Belastungen bei der Steuer angegeben werden. Auch hat der Sozialhilfeträger zu überprüfen, ob er Rückforderungsansprüche gegen Beschenkte (nicht selten Angehörige der pflegebedürftigen Person) wegen Verarmung der pflegebedürftigen Person als Schenker im Wege der gesetzlichen Überleitung auf sich überleiten kann (vgl.§ 93 SGB XII iVm §§ 528, 529 BGB).

    In entsprechenden Konstellationen leistet der Sozialhilfeträger nicht selten erst, und holt sich dann die geleisteten Zahlungen (ggf. teilweise) von dem entsprechend leistungsverpflichteten Angehörigen wieder. 

    Ansprüche auf die „Hilfe zur Pflege“ können vom Sozialhilfeträger übernommen werden, wenn

    • Eine Pflegebedürftigkeit gemäß § 61 a SGB XII vorliegt,
    • Die Pflegegelder und Sachleistungen der Pflegekasse für die notwendigen Leistungen nicht ausreichen, um die Kosten zu decken und
    • Keine anderen Möglichkeiten einer Kostenübernahme durch Leistungsträger wie beispielweise die Unfallversicherung bestehen (vgl. § 63b SGB XII).

    Beim zuständigen Sozialhilfeträger muss gemäß § 44 SGB XII zunächst der Antrag auf Hilfe zur Pflege gestellt werden. Der Sozialhilfeträger ist erst ab Kenntnis der Anspruch begründenden Tatsachen zur Leistung verpflichtet. Dann wird anhand verschiedener Unterlagen mit Informationen zu Vermögen und Einkommen die Bedürftigkeit überprüft. Informiere dich beim zuständigen Amt, welche Unterlagen eingereicht werden müssen.

    Wichtig: Es wird bei der Überprüfung der Bedürftigkeit auch das Einkommen und Vermögen des Ehepartners / Lebensgefährten berücksichtigt (vgl. § 43 Abs. 1 SGB XII). 

    Dabei gibt es eine Einkommensgrenze für den Anspruch auf Hilfe zur Pflege, wenn die Pflege zu Hause erfolgt (vgl. § 85 SGB XII). Liegt das Einkommen oberhalb dieser Grenze, muss es für die Pflegeleistungen verwendet werden.

    Bei einer vollstationären Versorgung in einem Heim bzw. einer vollstationären Pflegeeinrichtung, wird das gesamte Einkommen herangezogen, wobei dem weiter zu Hause lebenden Ehepartner vom Sozialhilfeträger ein angemessener Bedarf zuzuerkennen ist. Eine Ausnahme hinsichtlich des vollständigen Einkommenseinsatzes stellen die Pflegebedürftigen mit Grad 4 + 5 dar. Diesen ist ein Einsatz des Einkommens über der Einkommensgrenze in Höhe von mindestens 60 vom Hundert nicht zuzumuten (vgl. § 87 Abs. 1 Satz 3 SGB XII).

    Wichtig zu wissen: Mit einer privaten Pflegezusatzversicherung kannst du vorsorgen.

    § 43c SGB XI: Begrenzung des pflegebedingten Eigenanteils in der vollstationären Pflege

    Um Pflegebedürftige vor Überforderung durch steigende Pflegekosten zu schützen, zahlt die Pflegeversicherung bei der Versorgung im Pflegeheim seit dem 1. Januar 2022 neben dem nach Pflegegrad differenzierten Leistungsbetrag einen Zuschlag für Pflegebedürftige.

    Pflegezeiten in vollstationärer Pflege vor dem 1. Januar 2022 werden bei der Ermittlung der Verweildauer mitgezählt. Grundsätzlich wird ein Kalendermonat voll berücksichtigt, sobald mindestens ein Leistungstag auf ihn entfällt. Bereits vorhandene Versorgungszeiten sollen angerechnet werden. Angefangene Monate sollen als voll angerechnet werden.

    Die Pflegeeinrichtung, die den Pflegebedürftigen versorgt, stellt der Pflegekasse des Pflegebedürftigen neben dem Leistungsbetrag den Leistungszuschlag in Rechnung und dem Pflegebedürftigen den verbleibenden Eigenanteil. Bezuschusst werden nur die pflegebedingten Aufwendungen (einschließlich der Ausbildungskosten), d.h. weiterhin nicht bezuschusst werden die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten.

     

    Bereitstellung der Texte und Grafiken durch Gesundheits-Portal GmbH.

    Stand 2022. Die Angaben zu Zuschüssen, Eigenleistungen und anderen montären Werten und Sachmitteln können sich in der Zwischenzeit geändert haben, daher übernehmen wir keine Haftung für eventuelle Abweichungen.

     

Q


    Die kombinierten Atem-, Haltungs- und Meditationsübungen stärken die innere und äußere Balance und können Verspannungen lösen, die Koordination verbessern und die Resilienz erhöhen. Unterstützend können zu den Übungen auch eine oder mehrere Klangschalen zum Einsatz kommen, die sowohl Konzentration als auch Entspannung fördern.

    Inzwischen ist diese Technik – die übrigens eng verwandt mit Tai-Chi ist – auch in der westlich medizinischen Prävention und Therapie angekommen. Es gibt sogar von der Krankenkasse geförderte Kurse.

    Für wen eignet sich Qi Gong?

    Durch die langsamen Bewegungen ist Qigong sehr gelenkschonend und besonders geeignet für Menschen mit Atem- und Lungenproblemen. Außerdem hilft Qi Gong bei Stressvermeidung und -abbau und ist damit ein guter Ausgleich für Menschen mit zehrendem Alltag. Auch in der Krebstherapie und -rehabilitation wird Qi Gong eingesetzt, um Fatigue-Symptome zu mildern.

    Alle, die einmal unverbindlich in diese Technik reinschnuppern wollen, können das unverbindlich hier oder auf unserem YouTube-Kanal ansehen. Die Therapie-Abteilung der Hamm Klinik Bellevue nimmt dich mit auf eine Reise der Entspannung und Aktivierung deines Qi.

    Wenn du es lieber direkt im Kurs ausprobieren wollen: Die Spessart Threme bietet regelmäßig Kurse an, die von der Krankenkasse bezuschusst werden.

R


    Veränderte Anforderungen im Beruf und die Zunahme chronischer Erkrankungen lassen viele Menschen daran zweifeln, dass sie bis ins Rentenalter berufstätig sein können. Oftmals werden leichtere Beschwerden ignoriert oder zu spät angegangen. Im Laufe der Jahre können sich daraus ernste Erkrankungen entwickeln, welche die Erwerbsfähigkeit gefährden.

    Um dieser Entwicklung vorzubeugen, bietet die gesetzliche Rentenversicherung mit dem Programm RV Fit vorbeugende Leistungen für Versicherte an, die bereit sind, aktiv an ihrer Gesundheit und dem Erhalt ihrer Erwerbsfähigkeit mitzuarbeiten.

    Sprich gerne unsere Netzwerkpartner Orthomedica und Westpark Hanau für weitere Informationen und Angebote an!

T


    Wusstest du, was Flüssigkeitsmangel mit dir macht?

    Wenn du zu wenig Flüssigkeit zu dir nimmst, kann das schnell zu Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen führen. Weitere Symptome sind Müdigkeit und Konzentrationsschwäche, Erschöpfung, Schwindel, Verstopfung, verminderte Nierenfunktion und Harnwegsinfekte. Ein andauernder Flüssigkeitsmangel kann zu einer "Exsikkose", der Austrocknung des Körpers, führen.

    Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist lebenswichtig, denn unser Körper besteht zu 60-70% aus Wasser und erfüllt somit wichtige Prozesse in unserem Körper: Wasser schützt durch Schwitzen vor Überhitzung und ist für den Transport wichtiger Nährstoffe zuständig.

    Doch wie viel Flüssigkeit ist angemessen? Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Erwachsenen 1,5 Liter pro Tag in Form von Leitungs- oder Mineralwasser sowie ungesüßten Tees oder Fruchtschorlen.

    Eine weitere Faustregel besagt täglich zwischen 30 und 40 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht.

    Dies sind grobe Richtwerte, die je nach Alter und physischer Konstitution variieren können. Auch äußerliche Faktoren wie Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit spielen dabei eine Rolle.

    5 einfache Tipps, um mehr Wasser zu trinken

    1. Trinke vor dem ersten Kaffee ein volles Glas Wasser: du bekommst direkt nach dem Aufstehen eine große Portion Flüssigkeit und startest gut hydriert in den Tag. Außerdem wird dein Stoffwechsel angekurbelt.
    2. Stelle dir morgens vier Gläser Wasser mit je 250 ml in die Küche und trinke jede Stunde eines. Nachmittags wiederholst du den Prozess einfach wieder.
    3. Klebe dir gut sichtbar eine Erinnerung an Kühlschrank oder Wohnungstür. Dadurch wirst du immer wieder zum Trinken animiert. Du kannst dich auch von Smartwatch oder Handy mit einem lustigen Spruch erinnern lassen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
    4. Probiere verschiedene Geschmacksrichtungen aus, wenn dir einfaches Wasser zu eintönig ist. Mit ein paar Blättern Minze, einer Scheibe Gurke oder ein paar Beeren schmeckt das Wasser gleich viel fruchtiger.
    5. Gerade in Abnehmphasen kann sich der Durst auch wie eine Heißhungerattacke anfühlen. Dieser gibt man vielleicht nach und hat danach noch mehr Durst. Bei einer vermeintlichen Heißhungerattacke erstmal ein Glas Wasser trinken, um die Verwechslungsgefahr zu reduzieren.

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    Leider kommt es regelmäßig zu Vergiftungen im Haushalt. Kleine Kinder wissen noch nicht, was giftig ist. Der beste Schutz besteht, wenn kritische Substanzen außerhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden. Nicht nur Arzneimittel und Haushaltsreiniger, auch Zigaretten und Zigarettenstummel oder Zahnpasta für Erwachsene können für Kinder beim Verschlucken gefährlich werden.

    Die sicherste Lagerung für Medikamente ist ein abschließbarer Arzneimittelschrank an einem kühlen, trockenen und lichtgeschützten Ort wie z.B. im Schlafzimmer. Küche oder Bad sind wegen der Feuchtigkeit nicht geeignet.

    Natürlich sollten Getränkeflaschen nur zur Aufbewahrung von Getränken verwendet werden. Giftige Flüssigkeiten sollten gut beschriftet, am besten mit zusätzlichen Gefahrensymbolen, für Kinder unzugänglich gelagert werden.

    Es ist sinnvoll, Erste-Hilfe-Mittel gegen Vergiftungen bereits in der Hausapotheke zu haben, besonders wenn kleine Kinder im Haushalt leben. Dazu gehören Antischaummittel wie Simeticon und medizinische Kohle.

    Sollte es doch zu einer Vergiftung gekommen sein, sollte sofort eine Giftnotzentrale angerufen werden. In Deutschland gibt es verschiedene Informationszentralen, die für Notfälle 24 Stunden erreichbar sind. Für die Beratung zu geeigneten Maßnahmen ist es hilfreich, am Telefon das genaue Produkt und die ungefähr verschluckte Menge anzugeben. Das weitere Vorgehen wird ebenfalls über die Giftnotzentrale koordiniert. Die Rufnummer für Hessen ist 06131/192 40.

     

    Vergiftung mit Reinigungsmitteln

    Gerade bunt gefärbte Reinigungsmittel wie z.B. Flüssigseifen, die auch noch gut riechen, wirken interessant für Kleinkinder. Außerdem kann es bei sogenannten Waschmittelkissen (Liquid Caps) zu Verwechselungen mit Süßigkeiten oder Beißkissen kommen. Wenn die Kinder in die Kapseln beißen, kann die hochkonzentrierte Tensid- haltige Flüssigkeit verschluckt werden.

    Durch die waschaktiven Bestandteile wird die Oberflächenspannung von Wasser herabgesetzt und es entsteht Schaum. Außerdem kann es zu Schleimhautreizungen kommen. Nach versehentlichem Verschlucken muss das Kind meist erbrechen und klagt über Bauchschmerzen. Wenn sich große Mengen Schaum bilden, besteht die Gefahr, dass der Schaum in die Atemwege und die Lunge gelangt. Dadurch wird der Sauerstoffaustausch stark behindert, es kommt zu Atemnot und im schlimmsten Fall zum Ersticken.

    Tensid- oder Seifenreste sollten schnellstmöglich entfernt werden. Dazu wird der Mund abgewischt und der Mundraum mit wenig stillem Wasser gespült. Es sollte aber keine Flüssigkeit nachgetrunken werden, damit sich nicht noch mehr Schaum bildet. Je mehr Flüssigkeit vorhanden ist, desto mehr Schaum kann sich bilden. Danach sollte schnellstmöglich ein Antischaummittel mit Simeticon gegeben werden. Die Mischung aus Polydimethylsiloxan und Siliciumdioxid zerstört den im Magen-Darm-Trakt gebildeten Schaum, in dem es die Oberflächenspannung der Gasblasen verändert. Simeticon wird vom Körper nicht aufgenommen und unverändert wieder ausgeschieden. Die Flasche ist vor der Gabe gut zu schütteln. Bei Vergiftungen lässt sich die größere Dosis am besten nach Entfernen eines eventuell vorhandenen Tropfeinsatzes dosieren.

     

    Produkte bei Tensid Vergiftungen

    Nach der versehentlichen Aufnahme von Tensiden oder Arzneimittel dürfen dem Vergifteten niemals Milchprodukte gegeben werden. Fettlösliche Substanzen können sich in den Fetttröpfchen der Milch anreichern und so schneller vom Darm aufgenommen werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass es zum Erbrechen kommt. Dabei können die giftigen Stoffe erneut die Speiseröhre schädigen und Mageninhalt kann in die Lunge geraten. Zudem besteht die Gefahr einer bedrohlichen Kreislaufentgleisung. Darum sollten auch keine Kochsalzlösungen zum Auslösen von Erbrechen gegeben werden. Gerade bei kleinen Kindern kann es dadurch auch zu einer schweren Natriumchlorid-Vergiftung kommen.

     

    Vergiftung mit Medikamenten

    Kapseln und Tabletten können von Kindern leicht mit Bonbons verwechselt werden. Auch Einnahmefehler bei Erwachsenen sind nicht selten. Ähnlich aussehende Medikamente werden verwechselt oder ein Arzneimittel wird zu hoch dosiert. Besonders Paracetamol führt häufig zu Vergiftungen. Da das Medikament bei Überdosierung stark leberschädlich ist, ist es besonders für Kinder gefährlich. Pro Tag dürfen maximal 60mg/kg Körpergewicht aufgenommen werden. Handelsübliche Tabletten für Erwachsene enthalten 500-1000mg Paracetamol.

    Eine der wichtigsten Maßnahmen bei Vergiftungen ist die schnellstmögliche Gabe von Aktivkohle. Diese kann die Aufnahme im Magen-Darm-Trakt unterbrechen, in dem die Giftstoffe gebunden werden. Aktivkohle gehört zu den ältesten Arzneimitteln und wird bereits seit dem alten Ägypten zur Entgiftung eingesetzt. Sie wird auch medizinische Kohle genannt und hat eine hochporöse Struktur.

    Sie muss bei Vergiftungen zerkleinert in Wasser aufgerührt verabreicht werden. Bei Kindern ist zur Verbesserung der Akzeptanz auch Saftschorle oder Tee möglich. Dabei muss die Kohle hochdosiert gegeben werden. Erwachsene mit mehr als 50kg Körpergewicht nehmen eine Einmalgabe von 50g Aktivkohle, Kinder 0,5-1g pro kg Körpergewicht. Eine Kohletablette enthält üblicherweise 250mg Wirkstoff und ist bei Vergiftungen viel zu niedrig dosiert.

    Bewusstlosen Personen, die nicht schlucken können, darf keine Aktivkohle gegeben werden. Der Patient muss ansprechbar sein.

     

    Aktivkohle hilft nicht immer

    Aktivkohle nimmt die meisten Arzneistoffe gut auf. Auch bei Vergiftungen mit pflanzlichen Bestandteilen wie Nicotin aus dem Tabak oder Amatoxin aus dem Knollenblätterpilz ist die Einnahme von medizinischer Kohle sinnvoll. 

    Bei Vergiftungen mit Alkoholen, anorganischen Salzen und organischen Lösungsmitteln zeigt die Einnahme von Aktivkohle keine Wirkung. Überhaupt nicht gegeben werden darf Aktivkohle bei der Aufnahme von ätzenden Flüssigkeiten. 

    Es sollte also immer der Rat einer Giftnotzentrale eingeholt werden. In Hessen und Rheinland-Pfalz ist der Notruf unter 06131-19240 erreichbar. Um die Nummer im Notfall schnell zur Hand zu haben, ist es sinnvoll, sie bereits vorab im Handy zu speichern. Dann muss im Ernstfall nicht lange gesucht werden.

     

    Dieser Text wurde von unseren Kolleginnen aus der easyApotheke Bad Soden-Salmünster zur Verfügung gestellt.

    Quellen: HAV und DAZ.online

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