Die Macht der Faszien

Faszien sind mehr als nur die Verpackung unserer Muskeln und Organe. Sie haben erstaunliche Aufgaben und sind verantwortlich für Schmerzen, aber auch für Tiefenentspannung.

Faszien nennt man die Bindegewebsstruktur, die unsere Muskeln und Gelenke umhüllt. Jeder, der ein Stück Fleisch zubereitet hat, kennt es als weiße Haut, die man abzieht. Früher dachte man, dass dieses Gewebe allein dem Schutz und Zusammenhalt des Muskels dient. In der Therapie ahnte man, dass mehr dahinter stecken musste, gab es doch schon vor 20 Jahren die gute alte Bindegewebsmassage. Der medizinische Nutzen sowie die Funktion wurden erstmals 2007 auf einem Fachkongress für Ärzte vorgestellt und diskutiert. Seitdem hat sich viel in der Therapie, aber auch Prävention getan.

Schmerz lass nach

Faszien sind ein aus Kollagen bestehendes Fasergeflecht, das mit hochempfindlichen Messfühlern bestückt ist. Sie messen Druck, Zug, Temperatur, Schmerz und Vibration. Haben Sie also Schmerzen im Knie oder der Hüfte, dann tut Ihnen nicht Ihr Gelenk weh – das hat gar keine Schmerzrezeptoren. Sie spüren das Fasziengewebe, das das Gelenk umgibt.

„Ist die Faszie verkürzt, etwa durch eine Fehlhaltung, reibt diese am Gelenk. So kann z. B. Arthrose entstehen.“, berichtet Stefan Cryns, Physiotherapeut und Leiter des AktiVita. „Halten wir unsere Faszien entspannt, bleiben wir auch im Alter beweglich. Aber: Faszien kann man nicht in der Hängematte entspannen.“

Schön geschmeidig bleiben

Wer seine Faszien entspannt und beweglich hält, bleibt selbst entspannt und beweglich. Entspannung hört sich erstmal gut an. Und wir kennen es von einer schönen Massage oder therapeutischen Behandlung: Der Therapeut übt Druck auf eine verspannte Stelle aus, die Verspannung löst sich und der Schmerz ist weg. Die Faszien(knoten) wird entspannt und dadurch der Druck von Gelenk und Muskel genommen. Dieser Effekt bleibt allerdings ohne kontinuierliches „Langziehen“ der Faszien eben nur das: ein Effekt.

„Unser Ziel muss es sein, Faszien zu trainieren, um beweglich und schmerzfrei zu bleiben – am besten in Kombination mit einer akuten Physiotherapie.“, sagt Stefan Cryns. Um Faszien jedoch zu entspannen, müssen wir unsere Muskeln anspannen. Muskeltraining heißt das Zauberwort. Die Faszie merkt, dass sie mal nicht arbeiten muss, um alles in Form zu halten, und kann im wahrsten Sinne des Wortes mal loslassen.

Stress will auch noch mitreden

Doch nicht nur Bewegungsmangel ist ein Auslöser für Verspannungen. Es klingt fast schon hohl, denn wir alle haben es schon 1000 Mal gehört, aber es ändert nun mal nichts an der Tatsache: Stress führt zu Verspannungen. Die ausgeschütteten Stresshormone sorgen dafür, dass unsere Faszien sich anspannen. Und das hat sogar einen guten Grund: Mussten unsere Vorfahren in der Steinzeit vor Gefahren fliehen, kämpfen oder jagen, war ein angespannter Körper durchaus von Vorteil. Durch die daraus folgende Bewegung wurden die Stresshormone allerdings wieder abgebaut. Wer heute vor seinem PC Stress hat, baut die entsprechenden Hormone im Sitzen sicher nicht ab. Die gute Nachricht ist aber: Der Prozess funktioniert auch andersherum. Haben wir schön entspannte Faszien, können wir mit Stress viel besser umgehen.

„Ein super Faszientraining ist etwa Yoga. Es ist sehr anstrengend, aber danach fühlen wir uns einfach besser, da die entspannten Faszien wiederum für die Ausschüttung von Entspannungshormonen sorgen.“, weiß Stefan Cryns. „Im AktiVita gibt es die „Five“-Übungsgeräte, die sozusagen Yoga mit Geräten sind. Manchen Menschen fällt es leichter, sich auf eine Übung mit einem Gerät einzulassen. Um den Körper beweglich und schmerzfrei zu halten, müssen wir wissen, wann wir was machen müssen. Das ist eines der Grundkonzepte unseres Gesundheitsstudios – ebenso wie die direkte Zusammenarbeit mit den Kollegen vom PhysioVitaMed in Bad Soden-Salmünster.“

Für weitere Informationen zum Thema Faszien und deren Training, wenden Sie sich gerne an das AktiVita.

Bad Soden-Salmünster: 0 60 56 - 9 12 99 99

Bad Orb: 0 60 52 - 22 04

Wächtersbach: 0 60 53 - 15 17

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