Diagnose Krebs: Wie geht es weiter?

Die Diagnose einer Krebserkrankung ist einschneidend, unabhängig von der einzelnen Diagnose, dem Stadium und der Chance auf Heilung.

Nach der Diagnosestellung, die in der Regel durch eine Gewebeprobe gesichert wird, folgt meist unmittelbar eine weitergehende bildgebende Diagnostik zur Kenntnis des Stadiums der Erkrankung sowie in der Folge eine Behandlung, sei es eine Operation, eine Strahlen- oder Chemotherapie. Teilweise beinhalten die Konzepte zwei oder gar alle drei Therapiemodalitäten. Viele Patienten erleben diese Phase als eine Zeit, die nicht viel Raum zur Krankheitsverarbeitung und Diagnosebewältigung lässt.

Auch bei empfunden guter Verträglichkeit der Behandlung zeigen sich meist in der Folge Einschränkungen. Deshalb macht oft eine Anschlussheilbehandlung in einer hierfür spezialisierten Rehaklinik Sinn. Ziel ist es, die Erholung zu beschleunigen, unabhängig davon, ob das Ziel die Rückkehr in den Beruf oder die Bewältigung des Alltags ist. Aus diesem Grund finanziert die Rentenversicherung bei onkologischen Erkrankungen auch bei Rentnern die Rehabilitation.

Welche Behandlungsmethoden gibt es bei Krebs?

Die Behandlung einer Krebserkrankung ist vielgestaltig und hängt direkt von der genauen Diagnose, der Ausbreitung der Erkrankung und dem Zustand des Patienten ab.

In frühen Stadien ist das Ziel in der Regel die Heilung der Erkrankung. Hierfür ist meist ein operatives Vorgehen nötig, es gibt jedoch Krebserkrankungen, die allein durch eine Chemo- und/oder Strahlentherapie geheilt werden können, zum Beispiel Lymphomerkrankungen.

In vielen Fällen wird versucht, vor einer Operation den Tumor zu verkleinern, dies nennt man ‚neoadjuvante Therapie‘. In anderen Situationen wird nach der Operation eine prophylaktische Therapie durchgeführt (genannt: ‚Adjuvante Therapie), wenn in klinischen Studien gezeigt werden konnte, dass hierdurch das Risiko für ein Krankheitsrezidiv (Wiederkehren der Krankheit) verringert werden kann. Dies führt dazu, dass zu Beginn einer postoperativen Therapie ein Zeitlimit besteht.

Während eine Strahlentherapie das Risiko für ein ‚Lokalrezidiv‘ verringern soll, zielt die Chemotherapie auf die Zerstörung eventuell im Körper verbliebener Krebszellen ab, bevor diese sich zu sichtbaren Metastasen entwickeln können. Man muss sich hierbei vorstellen, dass aus dem Tumor Zellen mit dem Blutstrom mitgerissen werden können und dann an anderer Stelle im Körper ‚steckenbleiben‘.

Ist eine Krebserkrankung fortgeschritten, d.h. nicht mehr zu heilen, so ist das Behandlungsziel eine Kontrolle der Erkrankung zur Beseitigung, Vermeidung oder Verzögerung von krankheitsbedingten Beschwerden. Hierbei kommt in der Regel das Motto: So wenig wie möglich, so viel wie nötig – zum Einsatz.

Neben der seit vielen Jahren praktizierten Chemotherapie, bei der Krebszellen während der Zellteilung zerstört werden, kommen zunehmend neue Therapieansätze zum Einsatz. Hier spielt zunächst das Thema ‚Zielgerichtete Therapien‘ eine große Rolle, also maßgeschneiderte Medikamente, die gezielt auf Oberflächenstrukturen von Krebszellen oder den Mechanismus der Krebsentstehung innerhalb der Zellen einwirken. In den letzten Jahren tritt zudem ein anderer Ansatz in den Vordergrund, der 2018 mit dem Medizin-Nobelpreis bedacht wurde: Die Immuntherapie.
Prinzipiell versucht das körpereigene Immunsystem, Krebszellen zu bekämpfen, diese wehren sich oftmals durch Nutzung körpereigener Bremsen für die Immunzellen, meist Andockstellen an der Zelloberfläche. Durch Blockade dieser Stellen durch sogenannte Immuncheckpointhemmer wird die Krebszelle für das Immunsystem wieder angreifbar gemacht.

Inzwischen werden die Therapiemodalitäten auch zunehmend kombiniert. So können langanhaltende Remissionen erreicht werden.

Unsere Experten der Hamm Klinik Bellevue haben diese Infos für euch zusammngetragen.

 

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