Bewusst und präsent mit allen Sinnen im Hier und Jetzt sein. Sozusagen ganz bei sich. Und das ohne zu gewichten, zu sortieren und zu bewerten. Das ist gemeint, wenn man über „Achtsamkeit“ spricht. Hört sich leicht an? Ist es nicht immer. Wir sind es gewohnt, uns selbst und unsere Umgebung in Beziehung zu setzen, darüber nachzudenken, was bestimmte Situationen bedeuten könnten, wir planen oder reflektieren. Das jedoch führt meist zu Handlungen und diese letztendlich zu Stress. Mit der Methode der Achtsamkeit kann man sich entschleunigen und aus diesem Gedankenkarussell ausbrechen, sich ganz bewusst auf die Gegenwart konzentrieren – aber eben ohne zu bewerten und sich Gefühlen und Gedanken hinzugeben. Somit ist ein bewusstes Steuern unserer Gedanken und Gefühle im Alltag möglich.
Raus aus dem Alltags-Hamsterrad
Der Ursprung der Achtsamkeit liegt in der buddhistischen Meditation, ist jedoch nicht gleichbedeutend mit dem Begriff. Inzwischen ist sie auch in westlichen Kulturen und sogar in der Psychotherapie angekommen und kann mithilfe von Kursen oder Apps erlernt werden – auch ohne spirituellen Bezug. Die bewusste Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umgebung kann Stress abbauen und schließlich langfristig zu mehr Ausgeglichenheit und Zufriedenheit führen.
Eine Achtsamkeitsübung ist der „Body Scan“. Hier wird sich mit einem definierten Ablauf bewusst der Wahrnehmung des eigenen Körpers gewidmet, ohne die Beobachtungen zu bewerten. Wer das einmal ganz einfach einmal ausprobieren möchte, kann so einen Body Scan auf unserem YouTube-Kanal erleben. Kerstin Kriesche, Dipl.-Psychologin und Leiterin der Psychosozialen Abteilung der Hamm Klinik Bellevue in Bad Soden-Salmünster, lädt für zehn Minuten zur Achtsamkeit ein.